Soll ich mir einen Belichtungsmesser kaufen? Selbst die Fotografen sind da untereinander sehr gespalten. Ich gehöre definitiv zu den Befürwortern!
Warum? Das möchte ich hier beantworten…
Was macht ein Belichtungsmesser überhaupt?
Der Hauptgrund warum man sich mit einem “light meter” auseinandersetzen sollte, liegt in der “weißen Halbkugel”. Hiermit wird das tatsächlich einfallende Licht gemessen. Im Fach-Englisch nennt man diese Funktion das “incident meter”.
Manche Handbelichtungsmesser, wie mein Sekonic L-758D, bieten auch die Möglichkeit eine Spot-Messung vorzunehmen. Hier wird, wie bei der TTL (Through The Lens) Messung in der Kamera, das reflektierte Licht gemessen.
Als “Ergebnis” erhält man die Werte für ISO, Blende und Belichtungszeit, die man dann auf der Kamera, im manuellen Modus, einstellt, um ein korrekt belichtetes Ergebnis zu bekommen.
Welche Vorteile bietet ein Belichtungsmesser?
Die Möglichkeit, das tatsächlich einfallende Licht zu messen, ermöglicht einem:
- Sich möglichst Rasch einen Überblick über die vorherrschenden Lichtverhältnisse zu machen.
- Man erspart sich “Testfotos”, schont den Verschluss und die Kamera, in meinem Fall die “schwere” 5D (Qualität bedeutet Gewicht), bleibt vorerst eingepackt.
- Man bekommt ein Gespür für Kontrastverhältnisse und Lichtintensitäten.
- Licht-Setups können später exakt reproduziert werden.
Blitze
Hier entfaltet der Belichtungsmesser sein gesamtes Potential. Blitze geben ihre Lichtleistung in einem Tausendstel einer Sekunde ab. Möchte man die Blitzleistung oder die Belichtung einstellen, muss man entweder eine Reihe an Testfotos machen, oder man misst die Werte einfach.
Noch deutlicher wird der Vorteil wenn ich Blitz- und Umgebungslicht mischen möchte:
Soll die Sonne bei einem Portrait als “Haarlicht” dienen und der Blitz das Hauptlicht sein, messe ich zuerst mit dem Dom richtung Sonne, bekomme meinen Belichtungswert und gleiche dann die Blitzleistung an.
Der Belichtungsmesser hat immer Recht!
Gerade in der Fotografie kann man viel über Herangehensweisen und Stile diskutieren. Um gutes Ausgangsmaterial zu bekommen, in anderen Worten eine korrekte Belichtung, hat der Belichtungsmesser in den meisten Fällen recht. Man kann zwar den Signal-Rauschabstand manchmal noch optimieren (Stichwort ETTR, aber mehr dazu in einem anderen Beitrag), spätestens beim Nachbelichten landet man aber bei den Werten, die der Belichtungsmesser errechnet hatte.
Ich kann nur soviel sagen: Vertrau dem Belichtungsmesser!
Immer wenn ich mich an den Messwerten orientiere stimmen die Ergebnisse zu 100 %.
Außerdem hat man eine weitere Kontrolle, falls im Objektiv die Blende hängt, der Monitor falsch kalibriert ist etc.
Noch Fragen?
Dieser Beitrag soll nur einen Überblick über meine Meinung zu diesem Thema geben.
Sollten Fragen aufgekommen sein, oder der Wunsch, sich auch ein Messgerät zu besorgen, aber noch nicht klar sein welches, helfe ich gerne via Mail weiter!